Ein warmer Garten im Winter

Draußen schneit es, drinnen brennt das Kaminfeuer und eine Tasse Tee dampft auf dem Tisch. Der Winter kann richtig gemütlich sein, wenn man es sich zu Hause bequem macht. Noch besser lässt sich die frostige Jahreszeit draußen verbringen. Aber nicht in der Eiseskälte, nein. Sondern im Wintergarten.

Wintergärten erfreuen sich großer Beliebtheit, nicht nur wegen ihrer Ästhetik, sondern auch der vielen Vorteile: Ein Wintergarten bringt mehr Wohnraum, eine Überwinterungsmöglichkeit für Pflanzen und eine ganzjährig nutzbare Terrasse. Er muss beim Bau eines Hauses nicht eingeplant werden, viele Eigentümer rüsten den stylischen Anbau später nach. Da er jedoch im planungsrechtlichen Sinn als Wohnraum gilt, müssen die Eigentümer eine Baugenehmigung einholen. 

Warm- vs. Kalt-Wintergarten

Den Schneeflocken beim Fallen zusehen oder Kaffee und Kuchen umgeben von der Natur genießen – so nutzen viele ihren Wintergarten. Das geht jedoch nur, wenn der gläserne Anbau auch ausreichend beheizt und dadurch ganzjährig verwendbar ist. Das ist nicht bei allen Wintergärten der Fall. Deshalb sollten sich Eigenheimbesitzer Gedanken darüber machen, ob sie einen Warm- oder Kalt-Wintergarten haben möchten. Hier gibt es – neben der Raumtemperatur – einen deutlichen Unterschied: Warm-Wintergärten werden aktiv beheizt, sodass sie auch im Winter nutzbar sind. Kalt-Wintergärten hingegen heizen sich nur durch die Sonneneinstrahlung auf, was Heizkosten spart. Es ist jedoch zu bedenken, dass Glas die Wärme nicht speichert und schnell wieder abgibt. So herrschen im Kalt-Wintergarten nur niedrige Temperaturen, wenn es draußen eisig ist, früh dunkel wird und die Sonne kaum scheint. Doch auch der unbeheizte gläserne Anbau ist frostfrei, sodass empfindliche Pflanzen hier gut überwintern können. Die fehlende Heizmöglichkeit spiegelt sich auch in den Anschaffungskosten wider. Kalt-Wintergärten sind im Schnitt günstiger als Warm-Wintergärten, denn Heiztechnik ist hier nicht vonnöten.

Die richtige Verglasung

Bei Wintergärten spielt die richtige Verglasung eine große Rolle. Dies kann vor allem bei Kalt-Wintergärten wichtig sein. Denn isoliertes Glas hält die Wärme besser und länger als Verglasungen ohne Dämmeigenschaft. Wintergärten, die nicht als Wohnraum genutzt werden sollen, kommen auch mit einfachen Verglasungen aus. Wie gut isoliert ein Glas ist, erkennt man am Ug-Wert: Umso niedriger er ist, desto gedämmter ist die Scheibe – ergo: Es geht weniger Energie verloren. Angegeben wird er in der Maßeinheit W/m²K. Grundsätzlich bieten sich je nach Bedarf verschiedene Glastypen für einen Wintergarten an:

  • Einfachglas hat einen besonders hohen Dämmwert, hält somit kaum Wärme und ist nicht bruchsicher. Es wird häufig für Gewächs- oder Pflanzenhäuser verwendet.
  • Isolierglas eignet sich besonders für Kalt-Wintergärten. Der Rahmen, der Verglasung, die aus zwei Floatglasscheiben besteht, ist luftdicht. Im Zwischenraum der Scheiben befindet sich ein Trockenmittel, sodass sich keine Feuchtigkeit bildet.
  • Wärmedämmglas wird für Wintergärten, Fenster und Türen häufig genutzt. Eine Metalloxid-Schicht auf dem Glas sorgt für die notwendige Isolierung.

Egal ob Warm- oder Kalt-Wintergarten, für das Dach gilt: Verbundsicherheitsglas. Denn dieses muss besonders resistent gegen Regen, Hagel und sonstige Wettereinwirkungen sein, sodass es nicht bricht oder Splitter rausbrechen.

KfW-Förderung

Ein Wintergarten-Anbau ist zwar in jedem Fall mit Kosten verbunden, kann vom Staat jedoch bezuschusst werden. Die Bundesförderung für effiziente Gebäude, kurz BEG, bietet die Möglichkeit, über ausgewählte KfW-Programme Zuschüsse zu beantragen. Die Voraussetzung hierfür ist, dass der Wintergarten Energiekosten einsparen und so einen Teil zum Klimaschutz beitragen muss. Wann der Zuschuss gewährt wird, hängt jedoch vom Individualfall ab.

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